Presse

♦KURIER

Sting und seine Musik faszinieren ihn seit den 80er-Jahren: In jazzigen Arrangements und im akustischen Setting lässt der swingende Pianist dessen Kompositionen jetzt erklingen. Ein Hörerlebnis, wie er neun Solo-Werke und drei Police-Klassiker dekonstruiert und sie nach eigenem Schaltplan wieder zusammenbaut. (Werner Rosenberger, Kurier, 13.01.2019)


♦CONCERTO

ULI DATLER QUINTET „STINGfluenced“ •••••

Einer der feinsten heimischen Jazzpianisten präsentiert eine Liebeserklärung an die Musik von Gordon Sumner vulgo Sting: Uli Datlers  „STINGfluenced“ konzentriert sich auf die Spätphase von The Police und die Jahre 1985 – 87, als Sting seine Solokarriere mit den damaligen Young Lions der Jazzszene einleitete (Brandford Marsalis, Kenny Kirkland, u.a.). Datler hat sich da keine einfache Aufgabe auferlegt, zumal er auf die Stimme (und damit Text) gänzlich verzichten und zumal die Originale meist ohnehin schon diesen jazzigen Touch haben. Die in jahrelanger Arbeit entstandenen Arrangements werden aber dem Anspruch gerecht, das Original nicht zu vergewaltigen und überdies neue Aspekte herauszuholen. Uli Datler versucht nicht gescheiter als Sting zu sein, er hebt nur einzelne kompositorische Elemente stärker oder anders hervor und lässt die Musik atmen. Dabei wird er von einer hochkarätigen Band unterstützt, in der neben arrivierten Musikern wie Edi Köhldorfer (g), Thomas Faulhammer (sax), Bernd Rommel (dr) auch der junge Kontrabassist Martin Heinzle den Sting-Songs Glanzlichter aufsetzt. Das im Original etwas tranige „Fields Of Gold“ wird zu einer beseelten Ballade, in der sich kontrapunktisch vier Stimmen und Rhythmus übereinander schichten, Datler spielt geschickt mit dem Tempofeeling, wenn Fender Rhodes und Schlagzeug pochende Unruhe in „Be Still My Beating Heart“ bringen, und „Roxanne“ taucht um 3 Uhr früh in einer Jazzbar auf. Super Sache. (Martin Schuster, 8.2.2019)


♦FSM / FILM, SOUND & MEDIA

Während sich STING nach der Auflösung der Band „The Police“ immer weiter weg von diesen Ursprüngen bewegte, geht der österreichische Jazzpianist Uli Datler den genau umgekehrten Weg: er interpretiert Police-Nummern auf eine ganz eigene, jazzige Art, sodass man vom Original nur mehr die Ansätze zu hören vermeint. Da lässt man sich auch alte Hadern wie Roxanne, Englishman in New York oder Moon over Bourbon Street gerne um die Ohren hauen. Mit einer Band, die ebenso abgeklärt agiert, wird die Qualität der Songs sorgsam freigelegt, wird aufgezeigt, was eine freie Interpretation gegenüber den im Pop auf 3-Minuten reduzierten Songs bewirken kann. Musste auch Gordon Sumner alias STING schon gespürt haben, denn als er seine Solokarriere startete, holte er sich damals Brandford Marsalis, Kenny Kirkland, Darryl Jones und Omar Hakim ins Studio. (Feb. 2019)


♦KÄRNTNER WOCHE

„Stingfluenced“ *****

Uli Datler Quintet: Hommage und Neudeutung zugleich. Stings Songs in deR Jazz-Neufassung des grandiosen Pianisten und Visionärs Uli Datler. Stingfluenced– what else! (lazymusic). (13.02.2019)


♦THEWORLDSSOCIETY

Uli Datler ist ein vielseitiger Musiker aus Niederösterreich, der vor allem im Jazz-Genre beheimatet ist. Gemeinsam mit seinem Uli Datler Quintetveröffentlichte er kürzlich am 01. Februar 2019sein neuestes Studio-Album „STINGfluenced“ welches wie der Name es bereits verrät sich mit Werken von Stingbefasst. Dieses ist das Erstlingswerk in dieser Bandbesetzung denn vor dem Uli Datler Quintetgab es das Uli Datler Trio. Auf diesem Tonträger wurden die Werke neu arrangiert und sind zudem auch nur in instrumentaler Form enthalten. Elf Werke von Weltmusiker Stinghat die Band so zu ihrem eigen gemacht. Selbstverständlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, bereits vorab für euch in diese Scheibe hineinzuhören. Eröffnet wird dieses durch das Werk „Every Breath You Take“, welches hier kaum wiederzuerkennen ist und fast tatsächlich schon wie eine eigenständige Nummer der Band klingt. Direkt im Anschluss folgt „Englishman in New York“ – ein weltbekanntes Stück, welches hier gekonnt mit einzigartigen und vor allem vielfältigen Klängen wiedergegeben wird. „Heavy Cloud No Rain“verfügt über einen sehr gelungenen, harmonischen Klang, welcher sehr gut gefällt und auf jeden Fall hörenswert ist. Kein unbekannter Titel ist auch „Fields Of Gold“, der auch hier melodisch sehr ausdrucksvoll ausgefallen ist und auch hier mit seinen sanften Klängen sehr positiv überrascht. Der Song „Be Still My Beating Heart“ist hier ebenso vertreten. Dieser ist klanglich ganz in Ordnung und gliedert sich hervorragend in diesen Tonträger ein. „Roxanne“ist in seiner Umsetzung sehr gelungen und schafft es auf Anhieb von sich auch in dieser Instrumental-Version von sich zu überzeugen. Äußerst schwungvoll präsentiert sich hier„Seven Days“ bei welchem die Instrumente sehr gut zur Geltung kommen. Auch hier sollte man auf jeden Fall hineinhören. Auch „She’s Too Good For Me“ist ganz gut gelungen und würde in diesem Arrangement bestimmt auch Stingselbst gefallen. Möglicherweise lässt sich der Künstler ja selbst sogar für seien Bühnenshow von diesem Album inspirieren. „Moon Over Bourbon Street“ist in melodischer Hinsicht sehr gut geworden und schafft es in seinen Klängen sehr zu beeindrucken, auch dieses Stück aus diesem Album ist uns auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Die letzte reguläre Nummer dieser Scheibe nennt sich „Synchronicity“die sich auf schwungvolle Art und Weise präsentiert und gekonnt wiedergegeben wird. Abschließend wäre da dann auch noch der Bonus-Song „Fragile“der sehr gut nachgespielt wurde und zwar auf eine ganz besondere Variante. Einen besseren Abschluss für diese Scheibe hätte man wohl kaum wählen können. Insgesamt finden wir dieses Konzept klasse an den Songs von bekannten Persönlichkeiten festzuhalten und diese in völlig neuem Gewand wiederzugeben, sofern man eine rein instrumentale Band ist. Dass hieraus etwas Großes entstehen kann, kann man beim Uli Datler Quintethörbar miterleben. Wir denken, dass die fünf Musiker durchaus Stolz sein können, was die neueste Veröffentlichung anbelangt und können euch nur empfehlen in dieses Album hineinzuhören. Ebenso sind wir überzeugt, dass auch der Original-Interpret durchaus damit zufrieden ist, und wer weiß, vielleicht darf die Band ja sogar auf ein eigenes Statement von dem hiermit geehrten Stinghoffen. Alles in allem vergeben wir für dieses Album sieben unserer möglichen zehn Bewertungspunkte und empfehlen euch das Album „STINGfluenced“sehr gerne weiter. (Feb. 2019)


♦THE JOURNAL OF ROOTS MUSIC: NO DEPRESSION (USA)

Uli Datler rejuvenates piano trio format on new album

Uli Datler Trio – A Dancing Shape

Hailing from Austria, Uli Datler has multiple talents – performer, pianist, keyboardist, arranger, and composer. Those creative skills shine brightly on his latest effort, A Dancing Shape. Together with bassist Alexander Lackner and drummer Christian Grobauer, Datler has crafted an album that rejuvenates the piano trio format.

On “Dedication,” Datler and his band soothes the soul with its engaging melodies. The trio does an astounding job balancing light and darkness in the track, even though the emotions present in the song carry a heavier weight. The short pauses are brilliantly placed, creating a subtle impact that will keep listeners hypnotized. A cover of the Beatles‘ „Eleanor Rigby“ unveils more of Datler’s mastery of the piano; the original’s message of loneliness is given a fresh take of jazzy exuberance yet is still completely recognizable and wonderfully charismatic.

The perfect way to mark the end of an album is a song that can leave a lasting imprint on its listeners. “I Miss You Too” is a song that does not lack feelings and sincerity. This slow jam embodies the feeling of longing through its sentimental approach and mesmerizing music. Datler again incorporates the use of short pauses to make the song more beautiful. It will definitely leave a mark.

Overall, A Dancing Shape is an album has substance and depth. It was structured in a way that it sounds unique and flavorful, brimming with a vast array of emotions and colors.

BY STACEY ZERINGFEBRUARY 5, 2017


♦CONCERTO

Einen wohltuenden Kontrast zum oft so geschwätzigen Musikzirkus setzt der Wiener Pianist Uli Datler mit seinem Trio (Alexander Lackner-b, Christian Grobauer-dr): Ohne auch nur eine Note zu verschwenden, erzählen die drei Musiker ihre Geschichten – ruhig, konzentriert, spannend. Datler ist ein versierter Komponist, der durchdachte Strukturen liebt und diese gern mit einem überraschenden Unisono-Lauf oder Akkord belebt. Beim Solieren lässt er sich viel Zeit, fängt mit dem Anfang an und hört mit dem Ende auf, statt Phrase an Phrase zu hängen und so die Aussage zu verlieren. Dieses Trio hat etwas zu sagen, aber es schreit nicht herum und lässt uns Hörer viele Details entdecken. Besonders gelungen: der Titeltrack im Stil Chick Coreas und das Arrangement von „Seven Steps To Heaven“, das zwischen relaxtem 7/4-Gospelfeeling und Uptempo-Swing changiert.

Martin Schuster – jan 2015


♦PLANET MUSIC MAGAZIN

Der namensgebende Pianist Uli Datler, der gemeinsam mit Alexander Lackner (bass) und Christian Grobauer (drums) das Trio bildet, dürfte geneigten Hörern längst ein Begriff sein. Mit seinem komplexen, aber nicht dick auftragenden, immer leichtfüssigen Stil, begeistert der aus Hollabrunn in Niederösterreich stammende Musiker nicht nur die Ohren der Fachleute, sondern weiß ein breites Publikum zu erreichen. Ein gutes Beispiel dafür ist die neue LP des Trios, die auf Lotus (sic! cracked anegg) erschienen ist.
Anspieltipp: „A Dancing Shape“ und „Silent Eden“

Lukas Weber – Jan 2015


♦MICA- WWW.MICA.AT

Dass im Jazz nicht immer hochkomplex sein muss, zeigt das ULI DATLER TRIO auf seinem im Jänner erscheinenden Album „A Dancing Shape“ (Cracked Anegg). Der dem Trio seinen Namen gebende Pianist und seine Band vermeiden es, in ihrer Musik einer sperrigen Linie zu folgen. Vielmehr versuchen sie eine lyrische und stimmungsvolle Note mitzugeben. Mit Erfolg. Die Stücke auf diesem Album sprechen nämlich ohne Verkopftheit mehr die Seele an als das im Jazz zuweilen üblich ist.
Sicher, das Spiel von Uli Datler und seiner beiden Mitstreiter Alexander Lackner (Bass) und Christian Grobauer (Schlagzeug) geht auf sehr hohem technischen Niveau vonstatten. Die Kunst aber, die das Trio in wirklich beeindruckender Manier beherrscht, ist, diesen Umstand nicht spürbar werden zu lassen. Anstatt das eigene Können virtuos zur Schau zu stellen und sich in endlosen Solopassagen zu verlieren, verwandeln die drei Instrumentalisten ihre Nummern in einen musikalisch sanft dahinfließenden Fluss, der sich seinen Lauf überaus variantenreich durch die verschiedensten klanglichen Stimmungstopoi bahnt.

Es wirkt alles erfrischend unaufgeregt und gerade deswegen auch so gediegen zusammen – auch in den Momenten, in denen es einmal etwas verspielter und experimenteller zugeht. Der Großteil der zwischen Komposition und Improvisation hin und her pendelnden Stücke ist aber in eher ruhigen und gefühlvollen Gefilden verortet. Und genau in diesen entfaltet und entwickelt die Musik dieses Triumvirats ihre volle Wirkung. Uli Datler und seine Kollegen schaffen sich zwischen all den Tönen und Klängen nämlich geschickt genau jene Räume, die sie mit einem Viel an spannungsgeladener Atmosphäre füllen.

A Dancing Shape“ ist ein von der ersten bis zu letzten Sekunde richtig fesselndes Klangerlebnis geworden, eines, das weit abseits musikalischer Verkopftheit über weit gefasste und feingliedrige Melodienbögen, abwechslungsreiche Arrangements und den immer wieder geschickt gesetzten Kontrapunkten zwischen leisen und aufbrausenden Momenten seinen Weg ins Ohr findet.

Michael Ternai – 16.12.2014


♦WIEN LIVE

Das Debütalbum des Wiener Pianisten Uli Datler, der schon lange Bestandteil der Szene Ist. Mit Alexander Lackner am Bass und Christian Grobauer an den Drums schafft. er ein sehr lyrisches Musikgeflecht, das man sich geme öfter anhört. Zweimal wird vom Trio gefühlvoll gecovert — einmal die Beatles und einmal Miles Davis.

Dez 2014


♦FILM, SOUND & MEDIA

Eine Kunst, der Formation des Piano-Trios neue Facetten abzugewinnen, aber der Musiker Uli Datler schafft es. Ganz ruhig läßt er die Musik beginnen, überaus harmonisch sind Piano, Drums und Bass aufeinander abgestimmt und doch kommt es bei seinen jazzigen Kompositionen immer wieder zu Überraschungen, sei es eine ungewohnte Pause, sei es eine Hommage an Chick Corea oder gar Vivaldi. Wer dies nicht hört kann Datlers Anmerkungen zu seiner Musik nachlesen, sehr interessant, da hört man gleich doppelt so gut zu.

Hochstöger – Dez 2014


♦JAZZ HALO-WWW.JAZZHALO.BE

Als es noch Vinyl gab, gab es auch den Sinn für eine künstlerische Cover-Gestaltung. Dieser Sinn ist fast vollständig verloren gegangen, sodass schon die künstlerische Darstellung einer Tanzenden auf dem Cover der aktuellen CD ein Hingucker ist. Nein, der französische Künstler Edgar Degas mit seiner Vorliebe für Ballerinas ist nicht zurate gezogen worden, aber es ist eine recht flott aufs Papier gebrachte Kohlezeichnung, mit der die Umrisse einer Tanzenden einfangen wurden. Mit ‚A Dancing Shape‘ liegt das Debütalbum des Trios um den Pianisten Uli Datler vor, der mit akzentuiertem Tastenspiel ganz wesentlich den Sound des Trios bestimmt. Bisweilen beschleicht den Zuhörer der Eindruck, Alexander Lackner am Bass und Christian Grobauer am Schlagzeug sind zwar anwesend, aber durchaus verzichtbar, na ja, vielleicht nicht verzichtbar, aber zumindest scheinen sie in die Komparsenrolle gedrängt worden zu sein.

Der Rezensent räumt ein, dass er eine gewisse Vorerwartung hatte, als er sich die vorliegende Einspielung vornahm. Die Schar von klassisch besetzten Jazztrios wächst und wächst. So fragt man sich, wie es eigentlich noch gelingen kann, eine eigene Note und ein eigenes Klangspiel zu entwickeln, ob eher lyrisch-poetisch oder akzentuiert-rhythmisch.

Ob sich das Trio damit einen Gefallen getan hat, nach der Bearbeitung des Beatles-Songs ‚Eleanor Rigby‘ auf dem Album gleich einen Miles-Davis-Klassiker, nämlich ‚Seven Steps to Heaven‘, folgen zu lassen, ist zu hinterfragen. Im Übrigen muss man aber neidlos anerkennen, dass Datler mit seinem dominanten Spiel auch in all den Stücken, die seiner eigenen Feder entsprungen sind, zu überzeugen versteht. ‚A dancing shape‘, das erste Stück der Einspielung entwickelt sich langsam. Erst ist in der Ferne ein satter Basston zu vernehmen, zu dem sich ein Klackklackklack dazu gesellt, das Christian Grobauer auf dem Korpus seiner Trommeln erzeugt. Dann tritt Uli Datler mit seinem ausdrucksstarken Spiel auf die Bühne und entlockt den weißen und schwarzen Tasten einen hinreißenden Klangteppich. Ohne Frage kann man sich angesichts des Schwalls an Tonfolgen und Akkorden gut vorstellen, wie die Tanzbewegungen eines modernen Ausdruckstanzes im einzelnen ausschauen. Nie gleitet das Spiel ins Lyrisch-Verspielte ab. Auch Exzesse bis hin zum Klangbrei vermeidet Uli Datler. Es groovt eher und bisweilen meint man gar, Anklänge an handgemachten Blues zu vernehmen.

Wir bewegen uns mit Datler auch bei den anderen Kompositionen auf einer Milchstraße des Klangs, der mal kürzer, mal länger aufblitzt und stets strahlend funkelt. Dahinfließende Tonsequenzen werden von scharf gesetzten Akkordakzenten unterbrochen. Zu kuschelig soll der „Tanz des Schattens“ ja nicht ausfallen. Nur für sehr kurze Momente darf auch der Bassist zum Ende von ‚a dancing shape‘ mal aus sich herausgehen und sein Fingerspiel zur Geltung bringen. Mit aufgeregtem Getrommel und „ostinatem“ Pianospiel endet die erste Nummer der aktuellen CD. Wie man mittels der Fragmentierung eines Beatles-Titels ein neuartiges Klangbild hervorrufen kann und den Zuhörer zwingt sehr genau auf das Thema zu achten, das unterstreicht das Uli Datler Trio bei ‚Eleanor Rigby‘. Zum Arrangement, so schreibt Datler, auf der CD-Hülle, sei er durch Chick Corea animiert worden. Leider führt er das nicht weiter aus. So können wir nur darüber spekulieren, was er meint. Mit sehr viel Hingabe wird die Melodie moduliert, umspielt und variantenreich verändert. Doch immer wieder kommt Datler, manchmal auch nur für wenige Takte, auf die Originalversion des Songs zurück. Anschließend hat sich das Trio einen Klassiker des Modern Jazz vorgenommen, nämlich ‚Seven Steps To Heaven‘, allerdings mit einer anderen Taktung, als sie Miles gespielt hat. So stürmt das Trio auch schneller in den Himmel als Miles Davis. Wie gesagt, derartige Bearbeitungen muss man schlicht und ergreifend mögen.
Nach dem „Himmelfahrtskommando“ geht es wieder zurück in irdische Gefilde, ins ’silent eden‘, einem Stück, das Datler seiner Liebsten gewidmet hat. Das irdische Paradies sieht Datler nämlich bei sich zuhause. Durchaus persönlich gefärbt sind auch andere Kompositionen wie ‚dedication‘, ein Song für die eigene Tochter, die unterdessen eine sehr gute Schlagzeugerin ist. Frisch erscheint diese Komposition, die auch ‚Spring‘ hätte heißen können, jedenfalls dann, wenn man den Klangfolgen aufmerksam lauscht. Mit ‚desparti‘ zelebriert die Combo fast eine Viertelstunde lang Jazz von höchster Qualität. Eigentlich böte es sich doch nun an, Solos von Bass und Schlagzeug einzubauen. Doch das scheint Datlers Sache nicht zu sein. Wieder ist alles auf das Spiel von Uli Datler konzentriert. Langsame Weisen wechseln sich mit dramatischeren Passagen ab. Der eine oder andere Chorus klingt der Schlagerwelt der 1950er Jahre entsprungen. Aber das sind sehr kurze Momente beim Zuhören. Nein, das Restaurant mit den legendären Sandwiches von Maria gibt es längst nicht mehr, lediglich Datlers Hymne auf diesen Ort. Dabei tauchen unter den Stücken der aktuellen CD erstmals auch Ansätze von Latin-Grooves auf. Zum Schluss hören wir schließlich eine getragene Ballade namens ‚I miss you too‘, von der Datler sagt, er könne sich die Musik auch als Begleitung eines französischen Schwarz-Weiß-Films vorstellen. Ob er da wohl an „Fahrstuhl zum Schafott“ gedacht hat?

Ferdinand Dupuis-Panther – Dez 2014


♦TIROLER TAGESZEITUNG

Zurückhaltend mag dagegen als Beschreibung auf Kompositionen von Uli Datler zwar zutreffen, streift die musikalische Bandbreite des Wiener Pianisten aber nur ansatzweise. Auf seinem Debütalbum „A Dancing Shape“ (Cracked Anegg Records), das er gemeinsam mit Bassist Alexander Lackner und Schlagzeuger Christian Grobauer als Uli Datler Trio eingespielt hat, wagt sich der Musiker einerseits an große Namen wie die Beatles („Eleanor Rigby“) oder Miles Davis („Seven Steps To Heaven“), fördert aber vor allem in eigenen Stücken eine angenehm reduzierte, dennoch ungemein einnehmende Ausdrucksweise zutage. Oft ist es ja der scheinbar einfach gestrickte Jazz, hinter dem sich höchste Kreativität und Komplexität verbirgt.

Dezember 2014


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